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Tilman Kappe
Facharzt für
Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde
Umweltmedizin
Roßbachstr. 12
44369 Dortmund
Tel: (0231) 31 9 77
Fax: (0231) 31 9 62
Sprechzeiten
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Rauschen
Ohrgeräusche (lat.: Tinnitus) in ihren unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen können als reine Lästigkeit, aber auch als unerträgliche Bedrohung empfunden werden.
Der komplexe Vorgang des Hörens kann irgendwo auf dem Weg vom Mikrophon (Ohr) über Signalweiterleitung (Hörnerven) bis zur zentralen Verarbeitung (Hörbewußtsein) gestört sein. Bei chronischem Tinnitus hat dies über einen Lernprozeß zu einer chronischen Fehlhörigkeit geführt, die sich als Krankheitsbild verselbstständigt hat.
Man unterscheidet den akuten und den chronischen Tinnitus. Die Grenze wird bei etwa 6 Monaten gezogen: ist die Dauer kürzer, spricht man von akutem Tinnitus; ist sie länger, bezeichnet man ihn als chronischen Tinnitus.
Die sich im Innenohr befindlichen Nervenzellen (Haarzellen) senden auch in Ruhe Impulse an das Gehirn. Trifft ein Geräusch auf die Haarzellen, verändert sich die Anzahl der Impulse (Frequenz) und diese Veränderung der Impulsfrequenz wird vom Hirn als Geräusch interpretiert. Kommt es zur Fehlfunktion einer Haarzelle, wird die Veränderung oder das Fehlen der Impulse vom Gehirn ebenfalls als ein Geräusch interpretiert.
Hören ist ein aktiver Vorgang: nicht alles, was das Ohr an Geräuschen aufnimmt, wird zum Gehirn geleitet. So werden bekannte, klassifizierte Geräusche wie der Herzschlag, das Rascheln der Kleidung, die eigenen Schritte im Mittelhirn herausgefiltert und nicht zum Bewustsein durchgeleitet. Umgekehrt werden unbekannte, nicht klassifizierte Geräusche mit besonderer Aufmerksamkeit (hoher Priorität) versehen. Das sind noch Relikte aus unserer Evolutionsgeschichte: unbekannte Geräusche könnten ja auch Gefahrenquellen sein, vor denen man sich schützen müßte.
Kommt es nun durch einen Fehler im Mikrophon (Ohr) zu einem verändertem Impulsmuster, das vom Hörgedächtnis nicht klassifiziert werden kann, löst dieses nicht klassifizierte Geräusch einen Lernvorgang im Gehirn aus. Das Hörgedächtnis führt dem Bewustsein immer wieder das Geräusch zu in der Hoffnung, das Bewustsein könne nun das Geräusch einordnen und klassifizieren. Dieses findet aber keinen Auslöser für das Geräusch.
Nun wissen wir, das sich das Bewustsein bestimmten Geräuschen zuwenden kann: die Stimme seines Gesprächspartners auf einer Party kann das Gehirn lauter machen und die anderen Gäste leiser. Man kann sich auf ein Geräusch konzentrieren.
Umgekehrt hören wir Tinnitusgeräusche in leiser Umgebung (Bett) besonders laut (fehlende Maskierung durch andere Geräusche). Da das nicht klassifizierte Tinnitus-Geräusch mit hoher Priorität verbunden ist und die ständige Wiedervorlage zu erheblicher negativer Emotion auf das Geräusch führt, erklimmt das Geräusch durch einen Lernvorgang immer höhere Aufmersamkeitsstufen; man konzentriert sich darauf. Dadurch wird das Geräusch immer lauter, immer lästiger, wird mit immer mehr Aufmerksamkeit versehen und dieser Teufelskreis kann in Ausnahmefällen zu ständiger Beschäftigung mit dem Geräusch führen, so daß kein normales Leben mehr möglich ist. Dieses seltene Phänomen nennen wir den dekompensierten Tinnitus.
Der komplexe Vorgang des Hörens kann irgendwo auf dem Weg vom Mikrophon (Ohr) über Signalweiterleitung (Hörnerven) bis zur zentralen Verarbeitung (Hörbewußtsein) gestört sein. Bei chronischem Tinnitus hat dies über einen Lernprozeß zu einer chronischen Fehlhörigkeit geführt, die sich als Krankheitsbild verselbstständigt hat.
Man unterscheidet den akuten und den chronischen Tinnitus. Die Grenze wird bei etwa 6 Monaten gezogen: ist die Dauer kürzer, spricht man von akutem Tinnitus; ist sie länger, bezeichnet man ihn als chronischen Tinnitus.
Die sich im Innenohr befindlichen Nervenzellen (Haarzellen) senden auch in Ruhe Impulse an das Gehirn. Trifft ein Geräusch auf die Haarzellen, verändert sich die Anzahl der Impulse (Frequenz) und diese Veränderung der Impulsfrequenz wird vom Hirn als Geräusch interpretiert. Kommt es zur Fehlfunktion einer Haarzelle, wird die Veränderung oder das Fehlen der Impulse vom Gehirn ebenfalls als ein Geräusch interpretiert.
Hören ist ein aktiver Vorgang: nicht alles, was das Ohr an Geräuschen aufnimmt, wird zum Gehirn geleitet. So werden bekannte, klassifizierte Geräusche wie der Herzschlag, das Rascheln der Kleidung, die eigenen Schritte im Mittelhirn herausgefiltert und nicht zum Bewustsein durchgeleitet. Umgekehrt werden unbekannte, nicht klassifizierte Geräusche mit besonderer Aufmerksamkeit (hoher Priorität) versehen. Das sind noch Relikte aus unserer Evolutionsgeschichte: unbekannte Geräusche könnten ja auch Gefahrenquellen sein, vor denen man sich schützen müßte.
Kommt es nun durch einen Fehler im Mikrophon (Ohr) zu einem verändertem Impulsmuster, das vom Hörgedächtnis nicht klassifiziert werden kann, löst dieses nicht klassifizierte Geräusch einen Lernvorgang im Gehirn aus. Das Hörgedächtnis führt dem Bewustsein immer wieder das Geräusch zu in der Hoffnung, das Bewustsein könne nun das Geräusch einordnen und klassifizieren. Dieses findet aber keinen Auslöser für das Geräusch.
Nun wissen wir, das sich das Bewustsein bestimmten Geräuschen zuwenden kann: die Stimme seines Gesprächspartners auf einer Party kann das Gehirn lauter machen und die anderen Gäste leiser. Man kann sich auf ein Geräusch konzentrieren.
Umgekehrt hören wir Tinnitusgeräusche in leiser Umgebung (Bett) besonders laut (fehlende Maskierung durch andere Geräusche). Da das nicht klassifizierte Tinnitus-Geräusch mit hoher Priorität verbunden ist und die ständige Wiedervorlage zu erheblicher negativer Emotion auf das Geräusch führt, erklimmt das Geräusch durch einen Lernvorgang immer höhere Aufmersamkeitsstufen; man konzentriert sich darauf. Dadurch wird das Geräusch immer lauter, immer lästiger, wird mit immer mehr Aufmerksamkeit versehen und dieser Teufelskreis kann in Ausnahmefällen zu ständiger Beschäftigung mit dem Geräusch führen, so daß kein normales Leben mehr möglich ist. Dieses seltene Phänomen nennen wir den dekompensierten Tinnitus.
Was kann man tun?
Bei akutem Tinnitus und fehlerhafter Ohrfunktion (Hörsturz, wenige Tage alter Tinnitus, Mittelohrprobleme) muß man diese zunächst behandeln, um das Impulsmuster aus dem Ohr wieder zu normalisieren. Andere Auslöser wie HWS-Probleme und Kiefergelenksprobleme müssen angegangen werden.In jedem Fall sollte eine gründliche Diagnostik durch einen HNO-Arzt vorgenommen werden.
Klassische Therapie des chronischen Tinnitus
Ganz wichtig ist die Erkenntis, daß das Tinnitusgeräusch keine Bedrohung für einen darstellt. Es sollte als körpereigenes Geräusch angenommen werde, es sollte keiner besonderen Beachtung zugeführt werden, sondern möglichst verdrängt und ignoriert werden. Das ganze ist auch ein Lernprozeß, nämlich ein Ent-Lernprozeß und kann nur durch einen selbst erfolgen in Form aktiver Beschäftigung mit sich selbst. Oft hilft dabei auch ein kleiner plätzschernder Brunnen im Schlafzimmer oder Einschlafen mit Radio-Sleep-Timer.Wer dieses allein nicht schafft, für den gibt es diverse unterstützende Strategien. Das sind Zuführung des Tinnitusgeräusches über Klang-CD oder Tinnitusmasker (eine Art Hörgerät, nicht für Normalhörige), Entspannungsübungen, Gesprächsrunden mit psychotherapeutischer Begleitung, entweder ambulant oder in einer Tinnitusklinik. Bekannt ist das unter dem Namen Tinnitus-Retrainig-Therapie.
Neurobiologische Therapie des chronischen Tinnitus
Diese neuartige Therapie wird auf der Unterseite Tinnitus-Behandlung ausführlich besprochen. Über 10-jährige Forschungsarbeit am Forschungszentrum Jülich zeigten den Weg zur senationellen Umprogrammierung fehlerhafter Hirnaktivitäten, wie sie u.a. beim chronischen tonalen Tinnitus vorkommen.ZURÜCK zur Seite Tinnitus-Behandlung